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Ayurveda-Medizin

Ein Mensch wird gesund genannt,
dessen Physiologie im Gleichgewicht ist,
dessen Verdauung und Stoffwechsel gut arbeitet,
dessen Gewebe und Ausscheidungsfunktionen normal funktionieren und dessen Seele, Geist und Sinne sich im Zustand dauerhaften, inneren Glücks befinden.

Sushruta Samhita,
Sutrasthana XV.41., ca.1.Jh.n.Chr.

Ayurveda, das „Wissen vom Leben“

wird in Indien seit über 2500 Jahren auf breiter Basis als Erfahrungsmedizin praktiziert. Ayurveda ist die weltweit älteste, ganzheitliche Gesundheitslehre mit durchgehender Tradition und wurde von der WHO offiziell als medizinische Wissenschaft anerkannt. Unter Beibehaltung der Grundprinzipien werden für den westlichen Kontext lokale Anpassungen vorgenommen: an das Klima, angebaute Lebensmittel und WildKräuter, sowie veränderte Herausforderungen durch den Lebensstil. An den Universitätskliniken Charité (Berlin) und Essen-Mitte ist Ayurveda inzwischen fester Bestandteil von komplementär-medizinischen Behandlungskonzepten für chronische Erkrankungen.

Die Bausteine einer Ayurveda-Behandlung

  • Äußerlich über die Haut als Manualtherapie:
    – Massagen, Stirn-und Körpergüsse mit warmen medizinischen Kräuterölen, Einläufe, Wickel – in Verbindung mit
    – Marma-Therapie als eine Form der Akupressur, die energetische Blockaden auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene löst.
  • Ernährungsumstellung und Lebensstilberatung, individuell abgestimmt auf den Konstitutionstyp bzw. das entsprechende Krankheitsbild
  • Innerliche Einnahme von Medikamenten aus Pflanzen (Biostandard), Mineralien mit Ghee, Honig
  • ergänzt um therapeutisches Yoga und Meditation.

Alle Maßnahmen zielen darauf ab, dass Körper, Geist und Seele wieder in einen Gleichgewichtszustand – entsprechend der genetisch angelegten Konstitution – zurückkehren können und dieser dann selbstregulativ beibehalten werden kann.

In einer ambulanten Ausleitungskur (Panchakarma) werden die beschriebenen Maßnahmen ergänzt durch geplante Ausleitungstage in meiner Praxis. Die gesamte Kur begleite ich psychotherapeutisch, denn die Anwendungen aktivieren im Körpergedächtnis abgelegte Themen.

Therapeutisches Yoga ist gelebte Meditation

über Asanas (Körperhaltungen), Pranayama (Atemübungen) und Mantras (Lauttönen). Statt um Schnelligkeit, Exaktheit, sportliche Beherrschung geht es hier um eine achtsame, nicht-wertende Beobachtung von Widerständen des Körpers, eine Achtung von Grenzen / Selbst-Fürsorge, eine Auseinandersetzung mit den Emotionen, die energetisch in den Widerständen „gefangen“ sind und nun unter therapeutischer Begleitung ins Bewusstsein dringen dürfen. Schließlich Selbstwirksamkeit erfahren: selbständiges Üben in der Alltagsstruktur, um Werkzeuge für Krisensituationen zu haben.

Krebs- und Burnout-Patienten erleben, wie sie lange Zeit Grenzen überschritten haben, vom Körper förmlich getrennt und innerlich erstarrt waren, – nun sich und ihre Bedürfnisse langsam wieder spüren können. Trauma ist eine abgespaltene Körperinformation, die wir zurück ins Bewusstsein holen, um sie geistig verarbeitet in unsere Biografie zu integrieren. Die nicht-wertende Beobachtung entspricht den gängigen Techniken der Traumatherapie, um von aufkommenden Emotionen nicht überflutet zu werden. Trauma-sensibles Yoga schützt den sicheren Ort und vermeidet alles, was alte Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit triggern würde.

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Hinter ayurvedischen Diagnose- und Therapiestrategien stecken tiefsinnige Konzepte zu Gesundheitserhaltung und Krankheitsentstehung. Veranschaulichend und vereinfacht dargestellt, wirken in jedem Menschen drei Funktionsprinzipien bzw. Bioenergien, die sog. Doshas – Vata, Pitta, Kapha. Sie sind jeweils für verschiedene Funktionen im Körper-Geist-System zuständig und sollten sich im individuellen Gleichgewicht der angeborenen Konstitution (prakriti) befinden. Kommt es zu einem Ungleichgewicht dieser Faktoren, sind also einzelne Doshas zu stark oder schwach ausgeprägt, ist diese individuelle Balance gestört und man wird krank (vikriti).

Chronische Erkrankungen im Sinne des Ayurveda entstehen auf der Basis von Schlacken (Ama), die die Stoffwechselfunktion bis auf Zellebene blockieren. Ama entsteht z. B. durch inkompatible oder minderwertige Nahrungsmittel (Fastfood), Zahnherde und Zelltoxine in Kombination mit einem „schwachen Verdauungsfeuer“. Zugleich sind seelisch-geistige Toxine durch Dauer-Stress zu finden.

Hier spielt die individuell ausgerichtete Pañcakarma-Kur als Ausleitungsverfahren eine Schlüsselrolle.
Nach Mobilisierung der fett- und wasserlöslichen Toxine in allen „Gewebe-Typen“ und in Körperhöhlen erfolgt die Ausscheidung über Stuhl, Urin, Schweiß und Schleim. Auch die  Psyche verabschiedet hier „schweres Gepäck“. Dem schließt sich eine Aufbauphase an, um einerseits geschädigtes Gewebe zu regenerieren und andererseits ein neues Lebensgefühl zu entwickeln.