Ein Mensch wird gesund genannt,
dessen Physiologie im Gleichgewicht ist,
dessen Verdauung und Stoffwechsel gut arbeitet,
dessen Gewebe und Ausscheidungsfunktionen normal funktionieren und dessen Seele, Geist und Sinne sich im Zustand dauerhaften, inneren Glücks befinden.
Sushruta Samhita,
Sutrasthana XV.41., ca.1.Jh.n.Chr.
Was passiert in der Ayurveda-Therapie?
Die Behandlung erfolgt mehrdimensional:
- Äußerlich über die Haut als Manualtherapie:
– Massagen und Güsse mit warmen medizinischen Kräuterölen, Dampfbäder, Einläufe, i.V.m.
– Marma-Therapie als eine Form der Akupressur, die energetische Blockaden auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene löst. - Innerliche Einnahme von Medikamenten aus Pflanzen (Biostandard) und Mineralien wie Gold, Silber oder Edelsteine
- Ernährungsumstellung und Lebensstilberatung, individuell abgestimmt auf den Konstitutionstyp bzw. das entsprechende Krankheitsbild
- schließlich Yogaübungen und Meditation.
Alle Maßnahmen zielen darauf ab, dass Körper, Geist und Seele wieder in einen Gleichgewichtszustand – entsprechend der genetisch angelegten Konstitution – zurückkehren können und dieser dann selbstregulativ beibehalten werden kann.
Woher kommt Ayurveda?
Ayurveda bedeutet übersetzt aus der altindischen Sanskritsprache „das Wissen vom Leben“ und bezeichnet die Traditionelle Indische Medizin (TIM). Ayurveda wird seit über 2500 Jahren auf breiter Basis als Volksmedizin praktiziert und ist damit die weltweit älteste, ganzheitliche Gesundheitslehre mit durchgehender Tradition. Ayurveda ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als medizinische Wissenschaft anerkannt.
Wie wurde Ayurveda Medizin im Westen weiterentwickelt?
Der Ayurveda spielt seit einigen Jahrzehnten auch in USA und in Europa eine zunehmende Rolle. Westliche Medizin-Pioniere haben einerseits den Zugang zum großen Wissensschatz durch Strukturierung erleichtert und andererseits lokale Anpassungen vorgenommen: an das Klima, lokal angebaute Lebensmittel und wildwachsende Heilkräuter. In der Schweiz und an deutschen Stiftungslehrstühlen der Universitätskliniken Charité (Berlin) und Essen-Mitte ist Ayurveda inzwischen ein fester Bestandteil von komplementär-medizinischen Behandlungskonzepten für chronische Erkrankungen.
Was ist Ayurveda?
Hinter ayurvedischen Diagnose- und Therapiestrategien stecken tiefsinnige Konzepte zu Gesundheitserhaltung und Krankheitsentstehung. Veranschaulichend und vereinfacht dargestellt, wirken in jedem Menschen drei Funktionsprinzipien bzw. Bioenergien, die sog. Doshas – Vata, Pitta, Kapha. Sie sind jeweils für verschiedene Funktionen im Körper-Geist-System zuständig und sollten sich im individuellen Gleichgewicht der angeborenen Konstitution (prakriti) befinden. Kommt es zu einem Ungleichgewicht dieser Faktoren, sind also einzelne Doshas zu stark oder schwach ausgeprägt, ist diese individuelle Balance gestört und man wird krank (vikriti).
Chronische Erkrankungen im Sinne des Ayurveda entstehen auf der Basis von Schlacken (Ama), die die Stoffwechselfunktion bis auf Zellebene blockieren. Ama entsteht z. B. durch inkompatible oder minderwertige Nahrungsmittel (Fastfood), Zahnherde und Zelltoxine in Kombination mit einem „schwachen Verdauungsfeuer“. Zugleich sind seelisch-geistige Toxine durch Dauer-Stress zu finden.
Hier spielt die individuell ausgerichtete Pañcakarma-Kur als Ausleitungsverfahren eine Schlüsselrolle.
Nach Mobilisierung der fett- und wasserlöslichen Toxine in allen „Gewebe-Typen“ und in Körperhöhlen erfolgt die Ausscheidung über Stuhl, Urin, Schweiß und Schleim. Auch die Psyche verabschiedet hier „schweres Gepäck“. Dem schließt sich eine Aufbauphase an, um einerseits geschädigtes Gewebe zu regenerieren und andererseits ein neues Lebensgefühl zu entwickeln.